Stephan E. und die Gedanken

Stephan E. hat gestanden, Walter Lübcke getötet zu haben. In der Vernehmung schilderte er, dass er bei einer Veranstaltung war, in der er sich über die Flüchtlingspolitik von Walter Lübcke aufgeregt habe. Was dann folgte, bracahte mich zum Nachdenken. Stephan E. sagte: „…und dann haben die Gedanken begonnen, Walter Lübcke zu töten…“ — Nein, es ist nicht egal, welchen Gedanken in mir ich erlaube, sich zu entfalten. Jeder Mensch wünscht einen anderen schon mal zum Kuckuck. Aber gestatte ich solchen Wut- und Rachegedanken, in mir Platz zu nehmen? Die Menschen in der Bibel, die Gott vertrauten, wussten, welche Macht Gedanken entwickeln können. Im Buch der Sprichwörter (oder Sprüche) steht: „Mehr als auf alles andere achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben.“ (4,23) Ähnlich äußerte sich später der römische Caesar Marc Aurel: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ — Was böse Gedanken angeht, war schon vor 2.500 Jahren der Zusammenhang — Stephan E. gesteh es sich im Nachhinein selber ein — zwischen böser Absicht und scchrecklicher Tat klar; Sprüche 14,22: „Wer Unheilspläne schmiedet, läuft ins Unheil; wer Gutes plant, erfährt Güte und Treue.“ — Wie können wir mit unseren unheilvollen und guten Gedanken umgehen? So mit Gott sprechen (beten), wie es ein Mensch in der Bibel tut, der sich vertrauenvoll an Gott wendet: „Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken!“ (Psalm 139,23) (Impuls von Joachim Georg, 28.06.2019; Bild von Pixabay)

Copyright: Pixabay
Kategorien: